17.12.08

Mr. Punch

Ich hab vor ein paar Jahren mal den Comic "Mr. Punch" von Neil Gaiman und Dave McKean gelesen. In die Erzählung eingeflochten ist unter anderem das Handpuppenspiel "Punch and Judy", deren deutsche Entsprechung das Kasperle Theater ist. In "Punch and Judy" wurde unter anderem das Kind von Judy and Punch von Punch aus dem Fenster geworfen. Ich konnte mich daran aus dem Kasperle Theater nicht erinnern und habe mich gefragt, wie denn die englische Version wohl aussieht. Tatsächlich habe ich nun eine niedergeschriebene (eigentlich werden die Geschichten mündlich von "Professor" an "Professor" überliefert) Version von 1827 entdeckt.

http://www.spyrock.com/nadafarm/images/punch.pdf

finds ein wenig verstörend, wie ich auch den Comic fand:


"Catchee, catchee, catchee!"

[He then takes it up again, and it begins to cry.]

What is the matter with it. Poor thing! It has got the stomach ache, I dare say.

[Child cries.]

Hush-a-by, hush-a-by !

[Sitting down, and rolling it on his knees.]

Naughty child! Judy!

[Calling.]

the child has got the stomach ache. Pheu ! Nasty child ! Judy, I say!

[Child continues to cry.]

Keep quiet, can't you?

[Hits it a box on the ear.]

Oh you filthy child! What have you done! I won't keep such a nasty child. Hold your tongue! [Strikes the child's head several times against the side of the stage.]

There! - there! - there! How you like that? I thought I stop your squalling. Get along with you, nasty, naughty, crying child.

[Throws it over the front of the stage among the spectators.]

- He! he! he!

[Laughing and singing to the same tune as before.]

Get away, nasty baby;
There it goes over:
Thy mammy's a Raby,
Thy daddy's a rover.


Zynisch und schon recht ekelhaft ist der darauf folgende Dialog zwischen Judy und Punch:


RE-ENTER JUDY.

Judy. Where is the child?

Punch. Gone,- gone to sleep.

Judy. What have you done with the child, I say.

Punch. Gone to sleep, I say.

Judy. What have you done with it!

Punch. What have I done with it!

Judy. Ay; done with it! I heard it crying just now. Where is it?

Punch. How should I know?

Judy. I heard you make the pretty darling cry.

Punch. I dropped it out at window.

Judy. Oh you cruel horrid wretch, to drop the pretty baby out at window. Oh!

[Cries and wipes her eyes with the corner of her white apron.]

You barbarous man. Oh!

Punch. You shall have one other soon, Judy, my dear. More where that come from.

Judy. I'll make you pay for this, depend upon it.


Kommt sowas eigentlich auch beim Kasperl-Theater vor? Darüber können eigentlich nur Kinder lachen...

Ich habe mittlerweile schon so einiges von Gaiman gelesen und von McKean gesehen und finde die beiden ein sehr gutes Gespann.
Obwohl ich "Mr. Punch" wohl schon seit Jahren verliehen hab, denke ich öftes mal an den Comic. Es gibt ein, wie ich finde, sehr gutes Review hier.
Dort sind auch diese zwei Zitate zu finden, die diesen Blogeintrag beenden werden:

"Erwachsene sind bedrohliche Wesen. // Soll ich dich ins Wasser werfen? // Ich steck dich in den Mülleimer. / Ich freß dich auf. / Ich bring dich zurück und hol mir einen anderen Jungen. // So reden sie. Wie sehr man sich auch sagt, daß sie lügen oder täuschen: Es gibt immer die Möglichkeit, daß sie die Wahrheit sagen."

"Ich sollte nicht so brüten. Der Pfad der Erinnerung ist weder gerade noch sicher, und wir bereisen ihn auf eigene Gefahr. Kurze Reisen in die Vergangenheit sind leichter. Erinnerungen an Miniaturen. Im Kopf entworfene winzige Puppenspiele."

11.12.08

The Fly (1958)

Andre Delambre: [about the cat killed by the transporter] She disintegrated perfectly, but never reappeared.
Helene Delambre: Where's she gone?
Andre Delambre: Into space... a stream of cat atoms...[sighs]
Andre Delambre: It'd be funny if life weren't so sacred.
--
Insp. Charas: He put his head and his arm under the press. Why?
Helene Delambre: I cannot answer that question; coffee, Inspector?

Super. Den muss ich sehen. Ich habe letztens den Blob mit Steve McQueen gesehen. Das war schon ein Ereignis. Den Blob sieht man zusammengenommen ca. 2 Minuten. Ansonsten ziemlich öde, aber irgendwie auch spektakulär. Steve wird als Teenager hingestellt, sieht aber aus wie Ende Zwanzig (Nach einer kurze Recherche war er tatsächlich 28). Danach haben wir, glaube ich, einen der alten Wachsfigurenkabinette gekuckt.

8.12.08

Die Marienkäfer geben ihre konspirativen Versammlungen nicht auf. Sie sitzen in einer Ecke und bilden große Haufen. Womöglich streben sie eine Welt-, oder zumindest Hausherrschaft nach Marienkäferart an. Ich kann manchmal ihre Blicke spüren, wenn ich unter ihnen vorbei gehe…ab und zu auch mal ein leises Murmeln und Flüstern hören.


Auf Spiegel.de habe ich diesen Bericht über die Weitergabe von „Glück" in soziale Netzwerke gelesen:

„Demnach steigert ein glücklicher Mensch die Wahrscheinlichkeit, dass sein direkter Nachbar glücklich ist, um 34 Prozent. Bei einem in der Nähe wohnenden Freund sind es 14 Prozent. Jeder dieser Betroffenen gebe die Emotion wiederum tendenziell unter seinen eigenen Bekannten weiter, berichten Christakis und Fowler.

Interessant fand ich folgenden Absatz:

[…] die Wahrscheinlichkeit auf eigenes Wohlbefinden [steigt], wenn ein gleichgeschlechtlicher Freund ebenfalls Glück verspürt. Das Glück von Ehepartnern und Lebensgefährten hatte dagegen einen wesentlich geringeren Einfluss. Und das Glück von Arbeitskollegen war komplett bedeutungslos für das eigene Glücksempfinden."

Wenn man also mit den Freunden einen trinken war, hat sich das Glück über die ganze Bande verteilt und womöglich auch auf den Rest der Meute an dem Ort wo man getrunken hat. Kommt man dann in vollkommener Glückseligkeit Nachts nach Hause und versucht das Glück auch auf die eigene Freundin zu übertragen, schlägt das kolossal fehl. Das Gegenteil ist eher der Fall. Die Freundin leitet Ihren ungeheuren Missmut an den Glückspender weiter und man schläft auf der Couch, womöglich mit gebrochener Nase.

Heute ist auch Tag 1 meines Nichtrauchertums. Nach zwanzig Jahren des Rauchens und ca. fünfzehn Jahren intensiven Rauchens ist Schluss. Ich habe gestern Abend aufgehört und bereits zwei Stunden später sämtliche Stadien(gefühlt) des Entzugs durchgemacht.
Wie zur Hölle teilen Nichtraucher Ihre Zeit ein?
Ich weiß überhaupt nicht, wie ich das früher gemacht haben muss…ich war da ja noch ein Kind. Die Zigarette hat sich in alle Bereiche meines Lebens eingeschlichen und ich habe keine Ahnung, wie mein Leben ohne Rauch aussehen soll…
  • Kein „Ok, lass uns jetzt das noch fertig machen und dann gehen wir eine Rauchen…"
  • Kein ständiges Qualmen während des Zockens.
  • Kein Rauchen um die Arbeitszeit in viele kleine Einheiten zu unterteilen.
  • Kein Qualm um das Absacken nach dem Essen zu verschönern.
  • Kein „Warte eben, ich rauch nur noch mal eine, dann können wir los." (Um Hektik zu entzerren)
  • Kein „Ich muss jetzt erstmal eine Rauchen!"
  • …usw.

Nur Mut...nur Mut.