31.8.10

EZL #3

Schon lange keinen EZL mehr gepostet:

Heute: Dirk, ein Berliner Pastor, der viel herumkommt, mit seinem Blog Breaking New Ground

http://breakingnewground.blogspot.com/

Nur zu Erinnerung

Gedankennotiz für in vier Wochen (Genauso lange wird es dauern bis der Medienmob ein neues Thema gefunden hat) :

Ein gewisser Herr Sarrazin hat ein Buch mit seltsamen biologischen Ansichten und Statistikschnipseln veröffentlicht, die Medien als Geiseln genommen und verdient sich nun dumm und dämlich mit der entstandenen Aufmerksamkeit. Die Kommentatoren sämtlicher News-Seiten sprechen, ob der Vielzahl der sarrazinaffinen Kommentare, mit Volkes Stimme...wobei von Ihnen offenbar die Logik entgangen ist, dass nur Leute das Bedürfnis haben Kommentare  zu schreiben, die, äh, auch das Bedürfnis dazu haben. Hier wird wird um eine Sarrazinpartei gebettelt, Kritik mit Zensur verwechselt und der Herr persönlich als Diktator, öhm, Bundeskanzler gewünscht.

Falls jemand mal einen beängstigenden lustigen Einblick in die Gehirne von Bild-Lesern nehmen will: http://www.bild.de/BILD/politik/2010/08/30/sarrazin/ist-sarrazin-ein-hetzer-oder-ein-held.html

Man lese sich auch die interessanten 3760 Kommentare zu den Kommentaren durch.

Ich bin müde.

26.8.10

Doppelkotz

Streetglotz und Kotzekotz

Ich bin etwas irritiert angesichts der Aufregung über Googles Streetview, aber ich kann es in Ansätzen verstehen. Elena, Swift, Telefon- und Internet Datenspeicherung sind z.B viel Besorgnis erregender. Auch beispielsweise über das Paypal System geben Kunden freiwillig sehr viel ihrer privaten Daten preis.

Allerdings liegt meines Erachtens der Kern des Pudels bei der Greifbarkeit der Thematik: Es fährt ein Wagen durch meine Straße und fotografiert mein Haus. Punkt. So einfach ist das Problem zu verstehen. Hier kann sich jeder eine Meinung machen (lassen).
Bei den elektronischen Datensammlungen ist der Vorgang sehr viel komplizierter, da sie größtenteils unbemerkt und unaufgebauscht von den Medien ablaufen(wie will man beispielsweise in einer Minute Elena erklären oder gar ZEIGEN. Hier fährt ja schließlich kein Elena-Auto durch das Büro des Arbeitgebers und liefert die Arbeitnehmer-Daten bei der zentralen Speicherstelle ab.) .

In Deutschland hat Google einfach Pech gehabt. Die Deutschen sind zwar sehr auf ihre Privatsphäre bedacht, aber sie verschwindet wie von Zauberhand auf dem Weg zum Auto. Gegen alles andere "kann man ja eh nix machen..."

Interessant ist auch Google Maps, welches sehr viel eher zur Einbruchsplanung geeignet wäre. Hier hatte Google aber den Vorteil sich langsam anzuschleichen und außerdem aus der Luft zu fotografieren. Als der Satelitenbilderdienst 2006 eingeführt wurde geschah das ohne großen Trommelwirbel der Medien und es wurde Internetzseltennutzer Walter von umme Ecke nicht mit der Neuigkeit geschockt, dass sein Haus von einem Wagen geknipst und anschließend im Sündenpfuhl online gestellt wird und dat au noch ohne zu fragen.

Ich war kurz versucht, auch noch was über die, wegen mangelnder Hygiene in Krankenhäusern, verstorbenen Säuglingezu schreiben, aber ich hab keine Lust. Wenn deutsche Patienten in den Niederlanden schon seit Jahren als potentielle Keimschleudern erstmal in Quarantäne gesteckt werden, ist jeglicher Kommentar überflüssig.

Überhaupt kotzt mich alles momentan an. Das reaktionäre Geschwafel, Meinungsmache, Turbo-Kapitalismus und seine Folgen, Superehemanns Steinmeiers Mediennierengespende, die Schnellebigkeit der Nachrichten. Die Kommentarforen der Newsportale, bei denen ich früher mit Herzblut mitdiskutiert habe, ermüden mich nur noch. Jeder versucht jeden von seiner Meinung zu überzeugen, ohne zu merken wie sinnlos und bescheuert das ist. Manchmal schreibe ich sogar noch einen Text, manchmal sogar einen recht langen, nur um dann im nächsten Moment einfach das Fenster zu schließen und mir vorzustellen, wie ich meinen Post auf Papier schreibe, an einem Stein befestige und ihn dann ins Meer schmeisse, was die Gesellschaft und mich genauso viel weiterbringt, als hätte ich auf "Abschicken" gedrückt.

22.7.10

Kleinod

Heute morgen bei RTL hat sich Wolfgang Kons bei der Anmoderation zu dieser schrecklichen Geschichte einen denkwürdigen Versprecher geleistet.
Der ging ungefähr so: "Die Ermittler schließen nicht aus, dass sich Betreuer der unterlassenen (kurze Pause) Hilfestellung schuldig gemacht haben.
:D

9.7.10

EZL #2

Die ganzen "Kreativ" und Verkaufsblogs hab ich jetzt mal weitergeklickt.

Gavin Froome:
http://gf-house.blogspot.com/

Dieser junge Mann aus Schweden hat eine Vorliebe für Fäkalsprache und Fußball, ist öfters krank und seit einem Jahr Single.

28.6.10

Gerade

meinte die SAT1 Nachrichtensprecherin, im Zuge von angedachten Intelligenztests für Einwanderer, dass Kanada da schon viel weiter wäre.
Sie zitierte Markus Ferber, den Chef der CSU-Europagruppe: "Kanada ist da viel weiter und verlangt von Zuwandererkindern einen höheren Intelligenzquotienten als bei einheimischen Kindern."

Wieso verlangen Kanadier von den Kanadierkindern Intelligenztests? Da frage ich mich auch, was denn wohl mit den einheimischen Kanadierkindern passiert, die den Intelligenztest nicht bestehen? Ausweisung? Internierung? KZ?

22.6.10

Ezl #1

Aufgrund dieses Netzwertig Artikels:
http://netzwertig.com/2010/06/17/blogs-wie-ein-neues-linkverhalten-die-blogosphaere-beleben-koennte/

rufe ich  hiermit die Aktion "Ezl (prowo)" aus: "Ein Zufallslink pro Woche".
Hier drücke ich auf "Nächstes Blog" bei Blogger und veröffentliche den Link.

Diesmal: Percanta, vermutlich eine Hamburgerin mit Kind, die Schuhe mag und um Wein weint.

http://soypercanta.blogspot.com/

Rezepte für den Nutznichts Nr.1:: Nudelsuppe "Nudelangriff aus der Gruft"

Nachdem meine damalige WG-Kollegin und Freundin Kathy, ein mir von ner Ex geschenktes, selbstgemachtes Rezeptbuch für Anfänger, aus grober Fahrlässigkeit weggeschmissen hat, will ich versuchen, ein paar meiner gesammelten Rezepte der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Das sind meist schnelle Gerichte, die selbst Nichtsnutzen und Kochlegastenikern gelingen...oder auch nicht und hin und wieder und auch zum Teil eventuell schmecken könnten. Kochen auf eigene Gefahr!

Nudelsuppe "Nudelangriff aus der Gruft":

Personen: 2-4
Zeit: When it's done.

Zutaten:

1 Paket Suppengemüse aus der Gemüseabteilung, der sogenannten (Da ist das Nachfolgende alles drin.)
oder alternativ

1 Porree (auch Lauch genannt)
1-2 Möhren
1 Viertel/ große Scheibe Sellerie (oder einen ganzen und den Rest wegschmeißen. Scheiss auf die armen Kinder in Afrika. Oder einfach für was anderes benutzen.)
1 Bund Petersilie

1 Glas Gemüsebrühe (Nein, man braucht nicht das ganze Glas.)
1 Paket Suppennudeln
Etwas Pfeffer, Salz

Die Möhre(n) waschen, in Scheiben schneiden und ab in den Topp. Vom Lauch die Spitze und die sich oben aufteilenden Blätter abschneiden. Aus Faulheitsgründen die erste Schicht vom Porree abknibbeln, da hat man das  gründliche Waschen gespart und ist direkt unschöne Stellen los. Nur kurz Wasser kosten lassen und in Scheiben schneiden. In den Pott.
Den Sellerie einmal rundum mit dem Sparschäler und dem Messer die oberste Hautschicht abziehen (nur um ihn zu quälen) und dann in Würfel oder auch ganz avantgardistisch in Quader, Pyramiden oder was auch immer schneiden um ihn anschliessend die Möhren und den Lauch besuchen zu lassen.
Wasser drupp und Herd auf höchste Stufe anschmeissen bisset kocht und runter auf Halb stellen. Gemüsebrühe hinzufügen, bis das Wasser nach Brühe schmeckt. Ein bischen köcheln lassen, bis das Gemüse weich ist; währenddessen die Petersilie hacken und dann mit den Nudeln rein. Fertig, oder vielmehr: fertig is, wenn die Nudel weich sind. Hier kann man zwischendurch noch irgendwas erledigen oder Fernseh kucken. Abschliessend noch vorsichtig mit Pfeffer und Salz abschmecken. Jetzt alles auf n Teller und ab vor die Glotze. Ein Brötchen schmeckt auch gut dazu.

Kleiner Tipp: Ein wenig Scheibengouda in die Suppe auf dem Teller zerreißen, ist auch ganz lecker.

Krankenhaus-Terroristen

Wieso hat die Bevölkerung Angst vor Terroristen, wenn sie viel mehr Angst haben sollte, ins Krankenhaus zu kommen?

1500-40.000 Todesopfer pro Jahr durch mangelnde Hygiene sind schon nicht schlecht. Aber man hat lieber eher Angst durch eine Bombe ums Leben zu kommen und deshalb unsere Freiheit für viele Millionen Euro am Hindukusch zu verteidigen, als Angst davor zu haben, sich bei einem banalen Krankenhausaufenthalt eine Infektion zuzuziehen.

Bei den Niederländern ist die Situation übrigens nicht so dramatisch.

http://www.stern.de/tv/sterntv/stern-tv-video-die-unsichtbare-gefahr-im-krankenhaus-1574565.html
http://www.stern.de/gesundheit/gesundheitsnews/hygiene-schlamperei-der-tod-lauert-im-krankenhaus-661510.html
http://www.netdoktor.de/Magazin/MRSA-Invasion-der-Klinik-Keime-9815.html

MRSA.net

17.6.10

To go

Gerade bestellt hinter mir eine junge Dame Kaffee.
Oder Gaffäh, wie sie sagt und fügt noch hinzu: "Habt ihr das auch "to go?"
Da bilden sich manchmal in meinem Kopf Bilder von mir, wie ich ihr ein Bein stelle und die am Boden liegende Gestalt anschreie: "ES HEIßT ZUM MITNEHMEN, VERDAMMT! ZUM MITNEHMEN!" Anschließend würde ich dann wohl noch ein paar Leute anpöbeln, die sich immer vor der Automatik-Tür in Massen selbst im Weg stehen, anstatt die, freien, Schwingtüren direkt daneben mit den Händen zu bedienen und zu guter Letzt in der Psychiatrie landen.

6.5.10

Revell Pocket Rasender Falke

Soo, drei Stunden für eine verdammte LED Lichterkette gebraucht, leck mich fett!

Revell Pocket YT-1300 Antriebstest:



Elf 3 mm LEDs und dazu kommt noch ne rote, warmweisse und noch eine weisse für die Scheinwerfer...

5.3.10

Gif des Monats

Dunkelste Verweiflung

Das Wort "Weif" bezieht sich in diesem Falle auf den Ort "Weifenbach" und ist ein 600 Einwohner großer Ortsteil der Stadt Biedenkopf im Landkreis Marburg-Biedenkopf in Hessen.

Weifenbach auf Wikipedia.

Wenn ich verweifelt sage, meine ich damit lautmalerisch das Gefühl, welches ensteht, wenn man über den Wallauer Weg in den Ortsteil einfährt. Die 600 Einwohner mit ihren müden, hoffnungslosen Augen, stehen schon bereit um den Neuankömmling gebührend mit einem Aufheulen des Gesangsvereins zu empfangen. Denn seit einem Unwetter in den 30er Jahren, bei dem ein Strommast umgefallen ist, trauen sich nur noch sehr wenige Besucher in das kleine Dörfchen.

 Vom Unwetter gefällter Strommast in Weifenbach. Im Hintergrund sieht man gleich zwei der vielen Gesangsvereine, die versuchen, das Unwetter wegzusingen.
Links erkennt man Hans-Hubert Schmitt, auch der "geölte Blitz" genannt, wie er sich auf den Mast werfen will, um ihn vor dem sauren Regen zu schützen.


@ancore: Du bist ein elender Klugscheisser.

1.3.10

ELENA und die Lebenshilfe

Ich finde es schön, das sich die Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e.V, nach eingehender Prüfung der Sicherheitslage durch seine 146 IT-Sicherheitsexperten, dazu ENTSCHIEDEN hat, am ELENA Verfahren teilzunehmen und die Daten ihrer Mitarbeiter zu übertragen.

So, oder so ähnlich, war der Sachverhalt in einer Mitarbeiterinformation zur ELENA-Datenübertragung zu lesen. Die Lebenshilfe schafft es tatsächlich, etwas Verpflichtendes ohne Widerspruchsmöglichkeit, wie eine freie Entscheidung aussehen zu lassen. ;)

...wir haben übrigens bei uns bisher noch überhaupt keine Info bekommen. Bei uns werden die Daten einfach so übertragen.

17.2.10

Oder liest Thalia meinen Blog doch?

Es scheint doch jemand bei Thalia den Blog zu lesen, hehe. Oder es ist nur Zufall, dass die Science Fiction jetzt ein eigenes Regal bekommen hat...

8.2.10

Hilfe, Vampire! Oder liest Thalia meinen Blog?

Unwahrscheinlich. Aber es scheinen sich wohl einige Leute beschwert zu haben oder es ist ihnen selbst aufgefallen, dass die pilcheresken Vampirgroschenromane nicht in das Fantasyregal passen. Das freistehende Regal ist nun komplett ausgeräumt und die Fantasy hat nun ein ganz neues, eigenes und sogar grösseres Wandregal bekommen. Lediglich die SF führt weiterhin ein Schattendasein in einer Nische des Regals....
Direkt daneben gibt nun auch was für die Mädchen, die unbedingt von einem stinkenden, mordenden Untoten bestiegen, äh, geküsst werden wollen. Fein, Fein.

Spiegelungen für den Winter meiner Seele

oder auch "Ein Spiegelbild für den Winter seiner Seele" im Original "Reflections for the Winter of My Soul" in der Sammlung "Death Angel's Shadow" von Karl Edward Wagner soll/sollte verfilmt werden. Das begeistert mich als alten Kane-Fan unheimlich. Kane war mein erster Kontakt zu einem wirklich dunklen Helden in der Fantasy, nachdem ich den tragischen Elric und sein unheiliges, seelen fressendes Schwert Sturmbringer von Moorcock durch hatte.
Im deutschen sind zwei Geschichtensammlungen zu Kane herausgekommen, "Das Buch Kane" und "Kane der Verfluchte". Beide sind schon etwas älter, aus den 70ern und das merkt man ihnen auch teilweise an. Das tut dem Charakter Kanes aber nicht im geringsten Abbruch.


Kane ist eine Interpretation des biblischen Kain, des Brudermörders. Kane ist durch einen verrückten Gott verdammt, unsterblich auf Erden zu wandeln, bis er durch die Gewalt, die er selbst auf die Erde gebracht hat, sterben wird. Kane ist also nicht wirklich unsterblich. Man kann ihn umbringen, aber er ist nicht leicht zu töten und seine Wunden heilen schnell. Bedingt durch seine lange Lebensspanne wurde er zu einem mächtigen Zauberer, Wissenschaftler und Schwertkämpfer, dem außerdem oft langweilig ist, was ihn häufig das Auge auf neue Eroberungen werfen lässt. Manchmal taucht er auch als der alte Widersacher aus alter Zeit wieder in Landen auf in denen er nur noch als Erinnerung bekannt ist, oder wechselt plötzlich die Seiten in Konflikten um zu morden und/oder zu plündern. Wie es leider so oft ist, gehen auch seine sorgfältig geschmiedeten Pläne oft (sehr) schief.
Man kann nicht eine Geschichte lesen und denken, man kennt Kane. Mit jeder Geschichte eröffnen sich neue Facetten im Charakter Kanes und einer nicht vorhandenen Definition von Gut und Böse. In einer Story beispielsweise wird er von einer Gruppe "Helden" verfolgt, die sich aber als weitaus schlimmer für die Bevölkerung einer von der Pest envölkerten Stadt herausstellt, als Kane, der einfach nur ein Refugium sucht um auszuruhen.


Der erste Film eines Dreiteiler war eigentlich schon für 2009 geplant und ist noch auf der Tonic Films Seite zu finden, leider hab ich als letzte News nur den Erwerb der Filmrechte 2004 gefunden. Bleibt also dahingestellt, ob noch was draus wird. Ich hoffe aber. Von den ausgewählten Geschichten fallen zwar zwei eher ins Horrorgenre, aber richtig umgesetzt werden sie großartig.


Was ich bis gerade nicht wusste ist, dass das Blair Witch Project lose auf der Kurzgeschichte "Sticks" von, dem leider '94 an Leberversagen gestorbenen, Wagner basiert. Interessant... ;)


Falls jemand mal einen oder am Besten beide von den alten Schinken in die Finger bekommt: Ohne zu zögern kaufen und lesen.


Wagner, hehe:

26.1.10

ELENA Update II

Der Widerstand formiert sich langsam. Ein Update zu ELENA News der letzten Tage.

1. ELENA hasst dieses Kaninchen wie die Pest und will ihm den Kopf abbeissen (ELENA nicht sichbar im Bildausschnitt, aber man könnte sie geifern und zetern hören, wenn man sie, äh, hören könnte):


Und warum? Weil sie es kann...

Ein sehr interessantes und nicht nur für ELENA Gegener sehr lesenswertes Interview mit Thomas Wüpperthal, einer zugegebenermaßen etwas schillernden Person und Gründungsmitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft kritischer Polizistinnen und Polizisten, auf gulli.com über Überwachung, ELENA & Schwarz-Gelb. Der Teil über ELENA beginnt circa ab der Mitte:

Ein kritischer Arbeitgeber Blogeintrag einer Zahnarztpraxis:

Beitrag des Chaos Computer Clubs zu ELENA:

Im Wiki der Piraten fand ich diesen Teil über die Verschlüsselung im ELENA-Verfahren sehr interessant
Ich zitiere mal den bedenklichen Teil:
Die Behauptung, der Zugriff sei technisch nur mit Genehmigung per Signaturkarte möglich, ist [somit] falsch. Dies sieht man schon daran, dass bei einem Verlust der Signaturkarte die Daten eben nicht verloren sind. Vereinfacht gesagt dürfte es darauf herauslaufen, dass die Datenbank die Daten nur herausrückt, wenn sie eine Kartensignatur bekommt, die Daten aber intern trotzdem irgendwie zugänglich sind. Das bedeutet immerhin, dass ein wildgewordener Sachbearbeiter in der ARGE nicht mal eben die gesamte Datenbank auslesen kann, da ihn die Datenbank ohne die Signaturkartensignaturen nicht reinlässt. Wenn die Politik sich aber plötzlich entscheidet, die ganzen schönen gesammelten Daten für irgendwelche anderen Zwecke zu missbrauchen, wird dem keine wirksame technische Sperre im Wege stehen. 
In wieweit die Informationen stimmen, oder nicht mehr aktuell sind, kann ich leider nicht beurteilen, vermute aber, dass sich nicht viel geändert hat.

Kommunen befürchten erhöhte Kosten durch die Signaturkarte:
http://www.egovernment-computing.de/projekte/articles/247311

Die laufende Petition hat mittlerweile über 7000 Mitzeichner.

Und schliesse nochmal mit diesem Zitat:
»Es widerspricht der menschlichen Würde, den Menschen zum bloßen Objekt im Staat zu machen (...) Mit der Menschenwürde wäre es nicht zu vereinbaren, wenn der Staat das Recht für sich in Anspruch nehmen könnte, den Menschen zwangsweise in seiner ganzen Persönlichkeit zu registrieren und zu katalogisieren (...) und ihn damit wie eine Sache zu behandeln, die einer Bestandsaufnahme in jeder Beziehung zugänglich ist.« (Bundesverfassungsgericht 1969)

Meine Strasse, meine Insel, meine Arena, mein Blog

Mal ganz davon abgesehen, dass ich die deutsche Praxis Buchtitel mit nur einem Wort und eventuell noch einem Dramatik spendendem Artikel zu versehen, ziemlich affig und nervig finde, habe ich doch im Januar gleich drei dieser, ein Artikel, ein Wort, Schätzchen gelesen. Sie waren allesamt recht unterschiedlich und haben mir, bis auf eines, viel Freude bereitet. Ich fange einfach mal ganz chronologisch mit dem Weihnachtsgeschenk meiner Freundin an.


Die Arena (Under the dome) von Stephen King, erschienen November 2009, 1280 Seiten, gebundene Ausgabe.


Um es gleich zu sagen, der Originaltitel gefiel mir auf Anhieb viel besser, weil er die Ausgangssituation recht eindeutig beschreibt:
Eines schönen Herbsttages fällt in Chester Mills, einer amerikanischen Kleinstadt in Maine, eine Art Kuppel vom Himmel und zerteilt fein säuberlich Kleintiere und Hände, lässt Flugzeuge, Autos und Nasen auf ihrer Oberfläche explodieren. Die rund 2000 Einwohner sind unglücklicherweise (und zum Teil glücklicherweise) von ihrer Außenwelt abgeschnitten. Pech hat allerdings Dale "Barbie" Barbara, der vorübergehende Koch des örtlichen Imbisses und seines Zeichens Irakveteran. Nach einer Beinaheschlägerei mit den Dorfrowdies vor dem Imbiss, will er einfach nur die Stadt verlassen und weiterziehen. Leider verpasst er seine Chance buchstäblich um Haares-, beziehungsweise Minutenbreite.
Der korrupte, zweite Stadtverordnete und Autohändler Jim Rennie versucht sich an einem Krisenmanagement, welches vordergründig darauf abzielt, die Einwohner der Nachbarstadt von Castle Rock und Tarker's Mills (dem geneigten Kingleser werden diese Städte etwas sagen) unter Kontrolle zu halten. Allerdings gibt es für Jim Rennie nur zwei Seiten der Medaille, entweder für ihn...oder gegen ihn. Als Barbie vom Präsidenten als Interimskommandant der Stadt eingesetzt wird, wird er zunehmend zu einem Baumstamm im Auge Rennies. Während das Militär versucht, die Kuppel zu durchdringen, nimmt das Chaos unter der Kuppel langsam aber stetig Fahrt auf.


Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich habe es überall gelesen wo man Bücher so liest: auf dem Klo, in der Pause, im Bett, im Bus, auf dem Sofa, auf dem Rücken liegend und auf den Füssen stehend. Es lässt nach einer eher mauen Periode Mr. Kings wieder an den alten Glanz seiner frühen Werke denken, an die er allerdings nicht ganz wieder rankommt. Ich finde, King ist am Besten, wenn er Reisen kann, oder seinen Personen mehr Tiefe durch detaillierte Rückschauen auf vergangene Ereignisse im Leben der Charaktere gibt. Dies hat er hier leider nicht getan. Reisen fällt durch die Situation aus und die Tiefe hat er nicht ausgespielt, sondern immer nur angekratzt. Allerdings hat er im Nachwort geschrieben, das die Arena ein auf Geschwindigkeit ausgelegtes Buch ist und das ist ihm auch gut gelungen. Im Buch gibt es King-typisch viele Wegwerfcharaktere, die kurz vorgestellt werden und dann gleich wieder den Weg allen Lebens gehen müssen. Religiöse Fanatiker sind wieder mit von der Partie, genauso wie Kinder, Jugendliche und Säufer. Bedauerlicherweise ist die Auflösung nicht wirklich originell und einem schon in unterschiedlichsten Ausführungen mal über das Auge gelaufen. Alles in allem trotzdem ein sehr lesenswertes Buch, welches mich als alten King Fan ziemlich glücklich gemacht hat.


Wertung: 8/10
Meine subjektive Stephen King Wertung 9/10


Die Strasse (The Road) von Cormac McCarthy, 2006, 256 Seiten, Paperback


Dieses Buch hat mich volle Kanne weggehauen.


Ein Mann und ein Junge bewegen sich mit einem Einkaufswagen und einer Pistole mit zwei Schuss durch Asche und Kälte einer gestorbenen Welt nach Süden zur Küste .Eine (nicht näher bezeichnete) Katastrophe ist über die Welt hereingebrochen. Es existiert kein, weder pflanzliches noch fleischliches, Leben mehr. Die letzten Überlebenden befinden sich auf einer ziellosen Suche nach Essen.

Eine Geschichte in der die Dialoge und Absätze kurz und knackig und wie in Stein gemeißelt wirken und die wirklich ausgesprochen Finster ist. McCarthy benutzt eine reduzierte Sprache die einen geradezu emotionslos bei den Haaren packt und ein paarmal wuchtig gegen die Wand hämmert. Bei ein paar Stellen musste ich kurz pausieren und mal kurz "Ohgottohgott! Scheisse!" zu meiner Freundin sagen. Das Ende allerdings, hätte ich mir etwas anders gewünscht. Wie, kann ich leider nicht verraten, da ich sonst zu sehr spoilern würde.


Ich habe die Strasse an einem Nachmittag geschafft und überlege das Buch in ein paar Wochen direkt nochmal zu lesen. Dieses Jahr wird der Film in die Kino kommen und der Trailer ist schon sehr viel versprechend. McCarthy hat übrigens auch "No country for old men" geschrieben. Das werde ich mir als nächstes zulegen, da ich den Film ziemlich klasse fand.



Die Strasse ist eines der besten Bücher die mir seit einiger Zeit in die Finger gekommen ist...wenn nicht sogar seit langem.


Wertung 10/10


Die Insel (Island) von Richard Laymon, erschienen 2006, 560 Seiten, Paperback


Die Insel" ist so schlecht, dass ich es kaum ertragen kann. Die Leute darin verhalten sich unlogisch, machen unlogische Sachen und es passieren unlogische Dinge. Das Ganze ist aus der Sicht des 18-jährigen Rupert erzählt, der mitsamt der Familie seiner Freundin, mit der er eigentlich Schluss machen will, auf einer Insel strandet. Die Jacht geht hoch und am ersten Tag wird der Erste ermordet. Den auf der Jacht zurückgebliebenen Wesley, hats dann wohl doch nicht zerfetzt, wie sich leider schon nach den ersten paar Seiten herausstellt.

Niemand tut auch nur etwas ansatzweise Vernünftiges. Keiner rationiert Nahrung, keiner will mal um die Insel gehen um zu sehen, ob es überhaupt eine Insel ist oder ob sich 500 Meter weiter eventuell eine Strandbar mit heißen Miezen und Mojitos befindet, weil sie erst den Killer erledigen möchten. Nach und nach werden Familienmitglieder ermordet und irgendwie scheint es keinen wirklich einen feuchten Kehricht anzugehen. Die übrig gebliebene Gruppe mit Rupert und zwei Frauen geht beispielsweise SINGEND! und ziemlich unbewaffnet im Dunkeln auf eine Stelle zu wo sich, sogar ihrer Meinung nach, der Killer verbergen könnte, angeblich um ihn von der einzelnen Frau abzulenken die ihn von der anderen Seite (vermutlich! aber wirklich nur vermutlich) jagen und umbringen soll. Der Teenie kommt aus seinen Hormonschüben, selbst im Angesicht von Tod oder schweren Verletzungen, überhaupt nicht mehr raus und denkt ständig an verrutschende Höschen und quellende Bikinioberteile und mit welcher er am liebsten übrig! 
Augen rollen  bleiben will. Ich gebe ja zu, dass ich als Jugendlicher auch an nicht viel anderes gedacht habe, allerdings war da auch kein wahnsinniger Killer hinter mir her. Die Opfer scheinen auch nicht wirklich unter den Misshandlungen zu leiden und benehmen sich selbst nach tagelangen Vergewaltigungen noch teilweise wie im Sommercamp und bieten sogar sexuelle Handlungen an. Aus dem Setting hätte man einiges machen können, aber der Autor hat auf ganzer Linie Schwachsinn von sich gegeben. Das das Buch besonders gewalttätig ist oder detaillierte Sexszenen beschreibt kann ich zwar bestätigen, hab ich aber anderswo schon besser, stimmiger, detaillierter und vor allem unterhaltsamer gesehen. Ich denke da zum Beispiel an die Klingenromane von Joe Abercrombie. Da ist wenigstens noch eine tolle Fantasygeschichte drumherum und der Humor ist WIRKLICH lustich.


Also wirklich. So ein Mumpitz. Ich hab gar Lust weiter darüber zu schreiben, eh schon wieder zu viele Kilobytes darauf verschwendet.



Wertung: 1/10 (der eine Punkt aber nur, weil es der Autor geschafft hat, über 560 Seiten Worte aneinander zu reihen)

20.1.10

ELENA Update

Mal ein kurzes Update zu meiner neuen Freundin ELENA.
Mittlerweile sind zwei Petitionen zum Thema ELENA gestartet. Eine beschäftigt sich mit der Modifizierung der übertragenen Daten beim ELENA-Verfahren und eine mit der kompletten Aufhebung:


Modifizierung, knapp 900 Mitzeichner:
https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=9114
Hier muss man allerdings sagen, dass die meisten der beanstandeten Daten, wie z.B. rechtmäßiger/unrechtmäßiger Streik schon seit zwei Wochen nicht mehr in dieser Form erhoben werden sollen.


Abschaffung, ca 2650 Mitzeichner:
https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=8926
(Stand 20.01.)


Weiterhin gibt es ein gute Infoseite der Piratenpartei mit umfassenden Infos, einem Pressespiegel und den wichtigsten Kritikpunkten: 
http://stopptelena.de/


Zum Monitor Bericht gibt es eine Gegendarstellung der BA: http://www.presseportal.de/pm/6776/1541408/bundesagentur_fuer_arbeit_ba


Trotzdem stellt sich die Frage, ob bei zentral gespeicherten, sensibelsten Daten nicht Mißbrauch Tür und Tor geöffnet wird und die tatsächlich nur für den FALL, dass der AN mal Arbeitslos wird oder sonstige Sozialleistungen beantragt, benötigt werden. Das ist Vorratsdatenspeicherung erster Güte.

Sicher hat das System auch Vorteile, wie z.B. weniger Papierkram und die sofortige Auszahlung des Arbeitslosengeldes. Aber ich frage mich, ob hier nicht die potentiellen Nachteile überwiegen...

Ich für meinen Teil kann auch ein wenig Papier vom Arbeitergeber zum Arbeitsamt tragen und nötigenfalls etwas warten bis der Arbeitgeber die Formulare ausgefüllt hat. Das Arbeitslosengeld wird schließlich auch am Ende des Monats ausgezahlt (ALG II am Anfang des Monats) und dem Arbeitgeber sollte es in dieser Zeit eigentlich möglich sein bis dahin die Formulare auszufüllen zumal man ja meist nicht "urplötzlich" arbeitslos wird.

14.1.10

Der Tag an dem ich Elena traf

Heute ist es mal wieder passiert. Ich habe ein Mädchen getroffen. Sie heißt Elena und ist acht Jahre alt.
Nein, ich bin nicht plötzlich pädophil geworden, aber ich bin unheimlich entsetzt, dass ich noch nie von ihr gehört habe.

ELENA steht für elektronischer Entgeldnachweis und soll dem Arbeitnehmer das Beantragen von Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld, Wohngeld usw. erleichtern und unter anderem den "Medienbruch", das heisst "Papier", bei der Übertragung verhindern. Dazu werden bestimmte Daten von dem Arbeitgeber an einen Zentralrechner der deutschen Rentenversicherung per Chipkarte mit elektronischer Signatur des Arbeitnehmers übertragen. Die Datensätze kann man sich runterladen und das PDF ist stolze 41 Seiten lang. PDF

Neben einer nie dagewesenen Datensammlung und diese auf Verdacht, da ja nicht sicher ist, ob der Arbeitnehmer jemals Sozialleistungen beantragen muss, ist besonders der Teil über Fehlzeiten interessant, den der Arbeitgeber sehr weit aufschlüsseln muss:

Art der Fehlzeit
01 = Krankengeld/Krankentagegeld/KUGKrankengeld/
Übergangsgeld/Verletztengeld
02 = Kranken-/Verletztengeld bei Pflege eines kranken Kindes
03 = Mutterschutzfrist (Mutterschaft nach §§ 3 Abs. 2, 6 Abs. 1
MuschG)
04 = Versorgungskrankengeld
05 = unbesetzt
06 = Pflegezeit nach § 2 oder § 3 Abs.1 PflegeZG
07 = Elternzeit
08 = Einstellung Entgeltersatzleistung wegen voller Erwerbsminderungsrente
09 = Wehrdienst/Eignungsübung/Zivildienst/Wehrübung
10 = unbezahlter Urlaub
11 = unbezahlte Fehlzeit (z.B. unentschuldigtes Fehlen/
Arbeitsbummelei/Wochenende oder Feiertage ohne Entgelt/
Pflege eines kranken Kindes ohne Kranken- oder Verletztengeldbezug/
kurzzeitige Arbeitsverhinderung wegen Pflege)
12 = unrechtmäßiger Streik
13 = Aussteuerung
14 = rechtmäßiger Streik
15 = Aussperrung
16 = unwiderrufliche Freistellung ohne Weiterzahlung des Arbeitsentgeltes
Bescheinigung:
2.1, 2.3, 3.1, 5.3

Entliehen von Manus Blog: http://manubloggt.de/index.php?/archives/156-ELENA,-die-Datenhure.html der ihn aus dem alten ELENA PDF hat. Sehr lesenswerter Artikel zu dem auch noch dieser gehört: http://manubloggt.de/index.php?/archives/165-Mehr-zu-ELENA.html .
Insbesondere die "unbezahlte Fehlzeit" und die Streikinfos, ob rechtmäßig oder nicht, sind ja wohl der absolute Oberhammer.
Ich musste den Teil mir von Manu ausleihen, weil unsere liebste Frau von der Leyen letzte Woche dann wohl doch "irgendwie" darauf gekommen ist, dass es ein paar zu viele sensible Daten sind. Der aktuelle Abschnitt sieht nun so aus:

Art der Fehlzeit
01 = Krankengeld/Krankentagegeld/KUGKrankengeld/
Übergangsgeld/Verletztengeld
02 = Kranken-/Verletztengeld bei Pflege eines kranken Kindes
03 = Mutterschutzfrist (Mutterschaft nach §§ 3 Abs. 2, 6 Abs. 1
MuschG)
04 = Versorgungskrankengeld
05 = unbesetzt
06 = Pflegezeit nach § 2 oder § 3 Abs.1 PflegeZG
07 = Elternzeit
08 = Einstellung Entgeltersatzleistung wegen voller Erwerbsminderungsrente
09 = Wehrdienst/Eignungsübung/Zivildienst/Wehrübung
10 = unbezahlter Urlaub
11 = sonstige unbezahlte Fehlzeit
12 = unbesetzt
13 = Aussteuerung
14 = unbesetzt
15 = unbesetzt
16 = unwiderrufliche Freistellung ohne Weiterzahlung des Arbeitsentgeltes

Es gibt noch weitere Probleme mit ELENA. Die Daten werden zentral gespeichert und der Arbeitnehmer hat kein Widerspruchsrecht über die Weitergabe seiner Daten. Außerdem existieren Freitextfelder, die die Herausnahme der besonders sensiblen Fehlzeiten und Gründe ad absurdum führen. Der Arbeitgeber kann hier im Zuge eine Kündigung oder Ähnlichem eigenen Text eingeben. "Die Kündigung erfolgte, weil der AN faul war und zuviel am Arbeitsplatz privat telefoniert hatte." Das mag stimmen, muss aber nicht. Der Sachbearbeiter hat dann Zugriff auf diese Daten. Na dann, viel Spass bei der Jobsuche.
Die Fragen des Widerspruchs und der Selbstauskunft sind übrigens auch noch nicht entgültig geklärt.
Ein einfaches Bundesgesetz würde zudem auch einen erweiterten Zugriff auf diese Daten ermöglichen. Momentan wird wohl ab 2012 vor allem die Bundesagentur für Arbeit Zugriff auf die Daten haben und ab 2015 noch die Krankenkassen, Pflegekassen, Studentenwerke, die Renten- und Unfallversicherungen, die Sozialämter und Jobcenter. Hier ein Zitat von

Prof. Ulrich Goll (FDP), Justizminister Baden-Württemberg: "Ich garantiere Ihnen, alle Daten, die erhoben werden, werden hinterher für andere Zwecke genutzt, als es ursprünglich im Gesetz drinsteht. Das habe ich bisher in jedem Fall so erlebt und das hat mich eigentlich zu dem Punkt gebracht, dass ich heute sage, nur ein Datum, was nicht erhoben wird, ist wirklich geschützt."

aus einem ebenfalls lesens- bzw. schauenswerten Bericht des Monitors: http://www.wdr.de/tv/monitor/sendungen/2010/0107/elena.php5

Ich bin entsetzt.
Nicht nur darüber, dass ich bisher noch nichts von ELENA gehört habe (ich bin heute in einem Blog über ELENA gestolpert, wo das Verfahren aber eher eine Randnotiz war), sondern auch, dass diese klammheimlich, weitgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit, als Gesetz verabschiedet worden ist.


Zweitens: Das ist kein Projekt in ferner Zukunft, sondern bereits ab dem 01.01 starteten bereits die ersten Arbeitgebermeldungen und ab 2012 sind sie dann verpflichtend.

Das ist eine umfassende Vorratsdatenspeicherung über ca. 40 Millionen Arbeitnehmer, wie es noch nie zuvor eine gegeben hat. Ich bin sehr besorgt und kann mich Manus Aufruf nur anschliessen:

Bitte bloggt und twittert über ELENA, so dass diese Datenschlampe die Aufmerksamkeit bekommt, die sie verdient.

Zum Schluss noch Gedanken über das Elenaverfahren 2010 von OPN: http://www.europa-traders.eu/de/elena-verfahren

Links:

7.1.10

Rammeln, Töten, Labern.

Menschenverachtend, nicht lustig und Bockmist.
Ich habe gestern Abend DSDS mit meiner Freundin angesehen und seitdem werde ich stündlich stinkiger je mehr ich über diese Sendung nachdenke.

Nach den üblichen Selbstüberschätzern (Die mich manchmal wirklich fassungslos machen. Haben die keine Video- oder zumindest Handykamera um sich selbst mal bei ihrer Performance zu filmen? Keine Freunde? Eine hatte sogar einen "Manager" dabei, konnte aber kein Stück singen.) kam ein Kandidat herein, der entweder beim Pinkeln es nicht geschafft richtig abzuschlackern oder soviel Bammel hatte, dass sich ein paar Tröpfchen gelöst hatten. Natürlich wird auf den Fleck draufgehalten draufgehalten, gnadenlos.
Schlecht gesungen hat der Jung auch nicht wirklich. Vielleicht nicht professionell, aber auch nicht schlecht.
Dieter Bohlen ist das Äquivalent eines Schulrowdies, der versucht sich als "lustig" hinzustellen in dem er andere fertig macht und sich Kleinigkeiten an den Mitschülern rauspickt um sie zusammen mit den anderen auslachen zu können. Gerade ein Pisserest an der Hose ist dermaßen peinlich, das es sich moralisch nicht gehört, mit einem großen "Hast du dir in die Hose gepichert?" darauf rumzureiten und das Ganze noch ein paar Minuten auszudehnen um den armen Kerl so richtig bloßzustellen. Unterschreibt man als Kandidat irgendwo, dass man seine Menschenwürde am Eingang abgeben muss?



Wer will kann sich den ganzen Dreck in kompletter Länge mit den "coolen Sprüchen" nochmal bei RTL ankucken: http://bit.ly/7hfZK6


Ein ziemlich verrückter Geschichtslehrer von mit hat damals gemeint, RTL heißt "Rammeln, Töten, Labern". Wie Recht er hatte. Vielleicht sollten die noch ein "A" für Auslachen dranhängen. So langsam vermute ich, dass er mehr verzweifelt als bekloppt war.